Zunächst gibt
Herr Jordan, Bauamtsleiter des Amtes Schlei-Ostsee, einen Überblick über
die Historie und die planungsrechtliche Situation, den Stand der Kreis-
und Landesplanung, sowie einen Ausblick auf die weitere Entwicklung.
Der Vortrag von Herrn Jordan ist als Anlage dem Protokoll beigefügt.
Im
Weiteren erläutern Sönke Martensen und Marten Jensen von der
Bürgerenergiepark Schlei-Ostsee Planungs-GbR den Stand der Planung zur
Nutzung von Windenergie auf der potentiellen Eignungsfläche in Loose und
Waabs. Hierbei wird auch das Instrumentarium eines Bürgerwindparks
vorgestellt. Insbesondere wird noch einmal auf den zeitlichen Aspekt
verwiesen, da mit jeder Änderung des Energieeinspeisegesetzes (EEG) eine
Verschlechterung in den Konditionen für den Betrieb der
Windeenergieanlagen zu verzeichnen ist. Voraussichtlich wird mit dem
neuen EEG auch die Fortzahlung der Einspeisevergütung im Falle einer
Abschaltung wegen Überkapazitäten gestrichen werden. Auch diese Vorträge
sind als Anlage dem Protokoll beigefügt.
Ergänzend
hierzu trägt Herr Holger Hansen aus Egesande bei Leck aus seinen
praktischen Erfahrungen bezüglich eines Bürgerwindpark vor. Herr Hansen
ist Kommanditist eines lokalen Bürgerwindparks. Dieser ging im Dezember
2011 ans Netz und gewährt seinen Beteiligten bereits jetzt eine
Ausschüttung von 10 %.
Bei der Errichtung des dortigen Bürgerwindparks standen 3 Varianten zur Diskussion Frühzeitige Beteiligung an einer Kommanditgesellschaft mit Teilinvestitionen vor Erteilung der Baugenehmigung. Beteiligung
an einer Kommanditgesellschaft mit Beteiligung nach Erteilung der
Baugenehmigung. Der Nachteil hier liegt in der schlechteren Rendite
aufgrund der zeitlichen Verzögerung. Die Beteiligung in Form eines Windsparbuches über eine Bank mit einer Rendite von ca. 10 % über 15 Jahre
Im
Falle des dortigen Bürgerwindparks wurde die Variante 1 mit einer
Mindesteinlage von 1.000,- € gewählt. Herr Hansen erläutert auch noch
einmal kurz die Modalitäten der Kapitalverteilung bei einer
Überzeichnung der Anteile. Insgesamt wurde bei dem dortigen
Bürgerwindpark eine Eigenkapitalquote von rd. 20 % angestrebt.
Herr
Peter Jochimsen berichtet über seine bisherige Beschäftigung mit der
Frage der erneuerbaren Energien im Rahmen seiner Tätigkeit beim Baltic
Sea Campus. Er schlägt vor, den Bürgerwindpark als Genossenschaft zu
organisieren, da hier die Vorteile von gleichen Stimmenanteilen
bestehen. Auch sollte eine Bindung an einen Hersteller angedacht werden,
da hier im Vorwege der Planung bereits Kosten auf den Hersteller
verlagert werden könnten. Zur näheren Erläuterung der Finanzierung einer
Genossenschaft hat er Herrn Stefan Siebert, Vorstandsvorsitzender der
VR Bank Bad Salzungen Schmalkalden, eingeladen. Der Vortrag von Herrn
Siebert ist ebenfalls als Anlage dem Protokoll beigefügt.
Im
Rahmen der anschließenden Diskussion wird noch einmal das Problem der
Netzabschaltung bei Überkapazitäten angesprochen. Hierzu erläutert Herr
Martensen, dass nach Auskunft der EON Hanse im Bereich Schwansen
grundsätzlich noch Netzkapazitäten vorhanden sind. Es sieht hier etwas
besser aus, als an der Westküste.
In
Bezug auf die Umweltverträglichkeit erläutert Herr Jensen die vor
Baubeginn erforderlichen Prüfungen. In Bezug auf die Auswirkungen auf
den Menschen stellt Herr Jordan noch einmal die Regelungen des
Abstandsflächenerlasses vor.
Zu
Frage, inwieweit die Bürger noch Einfluss auf die generelle
Entscheidung für oder gegen Windenergie nehmen könnten, erläutert Herr
Jordan noch einmal, dass diese Entscheidung bereits auf verschiedenen
öffentlichen Sitzungen des Bauausschusses und der Gemeindevertretung im
Rahmen der Stellungnahme zum Regionalplan getroffen wurde. Im Rahmen der
nächsten Beratungen wird es darum gehen, wie die Windenergienutzung
ausgestaltet wird wenn die Einungsfläche im endgültigen Regionalplan
bestätigt wird.
Zum
zeitlichen Ablauf trägt Herr Martensen vor, dass im Sommer 2013
voraussichtlich ein Prospekt als Grundlage der Finanzierung für die
Beteiligung der Bürger herausgegeben wird. Der endgültige Regionalplan
wird für ca. Dezember 2012 erwartet. Innerhalb der Gemeindevertretung
sind nun die nächsten Planungsschritte, wie z. B. der Abschluss eines
städtbaulichen Vertrages oder die Erstellung eines B-Planes vorzunehmen.
Ferner bedarf es noch einer Abstimmung mit der Nachbargemeinde Waabs.
Auf
Vorschlag aus dem Auditorium wird erwogen einen jeweils aktualisierten
Ablaufplan als Information auf der Homepage einzustellen.
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